Arbeiten und Wohlfühlen: Die Holzhallen – Atmosphäre machts möglich

Der Baustoff Holz erfreut sich in Zeiten des gestiegenen Bewusstseins für Nachhaltigkeit und Umwelt steigender Beliebtheit bei Holzhallen. Das nachwachsende Baumaterial besticht durch seine natürlichen Dämmeigenschaften und das demzufolge angenehme Raumklima. Selbst im Brandschutz ist Holz bei weitem nicht das Schlusslicht!

Holzkonstruktion

Da Holz ein Baustoff natürlichen Ursprungs ist, folgt es eigenen Gesetzen. Im Hinblick auf die Tragfähigkeit heißen seine Kriterien Steifigkeit und Rohdichte. Um Holz in der für das geplante Gebäude passenden Ausführung zu bekommen, steht zunächst eine Vielfalt an verschiedenen Holzarten zur Auswahl. Diese können jeweils durch Einschnitt, Trocknung und Sortierung zusätzlich beeinflusst werden. Generell spielt für den Bau im Außenbereich die natürliche Dauerhaftigkeit des Holzes eine große Rolle. Sie wird durch eine gute Trocknung des Baustoffes erreicht. Liegt der Feuchtigkeitsgehalt unter zwanzig Prozent, so haben (Schimmel-)Pilze keine Chance.

Was Holz als Baustoff ausmacht

Holz ist ein Verbundbaustoff, der von Natur aus mit Zellulose-Fasern bewehrt ist. Es ist leichter als Stahl, besitzt aber eine ähnliche Tragfähigkeit. Damit ist Holz unter allen Wärme dämmenden Materialien das Tragfähigste. Seine Druckfestigkeit ist mit der von Beton vergleichbar, nur kann Holz zudem auch Zugkräfte aufnehmen. Details zu den Festigkeitsklassen sind nachzulesen in der DIN 1052. Produktionshallen-Bauherren in spe aufgepasst: Der Baustoff Holz ist weder magnetisch noch elektrisch aufladbar und eignet sich deshalb bestens als Wand eines Baus, in dem elektronische Prozesse stattfinden, die nicht durch ein spannungsgeladenes Umfeld irritiert werden dürfen. Wer in einem ganz anderen Bereich tätig ist und etwa eine Lagerhalle für Kompost oder Salz benötigt, sollte ebenfalls Holzhallen aufgrund ihrer hohen chemischen Beständigkeit in die engste Auswahl nehmen.

Konstruieren mit Holz

Da Holz ein natürlicher Baustoff ist, müssen wie eingangs erwähnt, ein paar Besonderheiten bei der Konstruktion beachtet werden. Der erste Punkt ist der Holzschutz. Hier wird unterschieden zwischen baulich-konstruktivem und chemischem Holzschutz. Letzterer ergänzt bei Bedarf den baulichen Bauschutz in der Abwehr von Schäden durch Feuchtigkeit und Schädlingsbefall. Der bauliche Holzschutz ist geregelt in der DIN 68800-2 und umfasst konstruktive Maßnahmen, die nach der Verbauung entstehender Feuchte vorbeugen. Beispiele hierfür sind überstehende Dächer, Vermeidung durchgehender Metallteile oder Hinterlüftung von Verschalungen.

Die Praxis im Holzhallenbau zeigt, dass ins Besondere Landwirte, die das Holz im eigenen Forst schlagen, häufig aus Gründen der vermeintlichen Kostenersparnis auf das Hinzuziehen von Fachpersonal wie Bauingenieur und Architekt verzichten. Doch rechnet sich das, wenn grundlegende Konstruktionsfehler aus Mangel an Fachkenntnis die Lebensdauer der eigenen Holzhalle drastisch verkürzen? Bei genauem Hinschauen eher eine Milchmädchen-Rechnung. Das Prozedere der Holzkonstruktion umfasst nämlich zahlreiche Schritte: Auflagen wie Brandschutz, Schallschutz, Nachbarschaft; Standortbedingungen, geplante Nutzung; technische Gebäudeausrüstung mit Raumlufttechnik, Heizung, Wasser und Abwasser; Belastung, wozu unter anderem die Berechnungen der Witterungslasten, Stapellasten oder Anprall-Lasten gehören. Die genannten Aspekte sind längst nicht abschließend, und ihre Beachtung bei Konstruktion und Bau einer Holzhalle ist maßgeblich für ihre Sicherheit und Langlebigkeit. Daher sollte die Planung vorsorglich in die Hände von Fachpersonal gelegt werden.

Holzbau mit vielen Möglichkeiten

Holzhalle Tragwerk

Ein paar Varianten des Holzbaus seien an dieser Stelle vorgestellt. Zur Überbrückung hoher Spannweiten, also in Sporthallen, im Industriebau sowie in Agrarhallen hat sich die Verwendung von Verbundelementen bewährt. Diese Brettstapelelemente sind massive, großflächige Bauteile, die aus hochkant nebeneinander gestellten Brettern oder Bohlen zusammengefügt sind, wobei sich der Anteil an Wand- zu Deckenelementen die Waage hält.
Übersteigt die Spannweite der geplanten Halle sechs Meter, so empfiehlt sich der Einsatz von Brettstapel-Beton-Verbunddecken, um die Schall- und Brandschutzeigenschaften zu erhöhen. Werden Holz-Beton-Verbundbau-Elemente als Wand eingesetzt, so maximieren sich Tragfähigkeit und Steifigkeit. Holzhallen-Bauwillige, die ausschließlich Holz
verwenden möchten, ohne auf eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit zu verzichten, sollten zu so genannten Hybridträgern greifen. Hier bestehen die Träger oder Balken aus unterschiedlichen Hölzern, was einen gelungenen Synergieeffekt hervorbringt.

Der Klassiker in der Holzkonstruktion ist das Fachwerk, das allerdings auch in Stahlhallen Verwendung findet. Durch natürliche Dämmeigenschaften von Holz herrscht in diesen Holzbauten zu jeder Jahreszeit ein gutes Raumklima, weshalb das Evergreen beispielsweise für Sport- oder Reithallen sehr beliebt ist. Es gibt verschiedene Fachwerkformen, die je nach Dachform, Spannweite und Belastung eingesetzt werden.

„Das brennt doch wie Zunder!“

Wer das von Holzkonstruktionen behauptet, ist eher selbst auf dem Holzweg. Der klimafreundliche Baustoff steht hingegen dieser Aussage im Brandfall richtig gut da, wie Kurt Klingsohr, früherer leitender Brandschutzdirektor der städtischen Bankdirektion München im holzbau handbuch verrät: „(…) die Feuerwehr steht dem Holz wegen seiner guten Eigenschaften und wegen seines abschätzbaren Brandverhaltens positiv gegenüber. (…)“ Auch weise Holz in puncto Rauchdichte und Toxizität im Vergleich zu anderen Baustoffen ein günstiges Verhalten auf. Ein Holz-Tragwerk hält im Brandfall sogar länger durch als eines aus Stahl und die entstehende Geräuschkulisse warnt vor dem Einsturz. Mit all diesen Eigenschaften gehört Holz der Brandschutzklasse B2 an und gilt somit als „normal entflammbar“. Im Brandfall bildet sich eine isolierende Kohleschicht um das Holz, die die Aufnahme von weiterem das Feuer anfachenden Sauerstoff verhindert. Obwohl Holz beim Thema Brandschutz besser als sein Ruf ist, bestehen hohe Auflagen für seine Verwendung als Baustoff. Will man zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen eine Baugenehmigung erhalten, so sind eine brandschutztechnisch wirksame Verkleidung sowie die Verwendung ausschließlich nicht brennbarer Dämmstoffe zwingend erforderlich.

Holz als Sympathieträger

Holz entstammt der Forstwirtschaft und diese ist geradezu die „Mutter“ des Grundprinzips der Nachhaltigkeit. Seit jeher gilt hier: Es darf nicht mehr geerntet werden als nachgepflanzt werden kann. Dieser Fakt kommt vielen Unternehmen aus der Gesundheits- und Wellnessbranche entgegen und die Verwendung einer Holzhalle passt zur Corporate Identity. Einmal als Baustoff verwendet, erfreut Holz auch den Geldbeutel seiner neuen Eigner, da Holz Wärme gut speichert und somit Heizkosten spart.

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